Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft = Journal of the German Society of Dermatology : JDDG
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Die Rosazea ist durch vielfältige vaskuläre Veränderungen gekennzeichnet. Neben Teleangiektasien und Erythemen treten häufig auch sogenannte "Flushings" auf. Haupteinsatzgebiete von Licht- und Lasersystemen sind diese vaskulären Veränderungen, wie Erytheme und Teleangiektasien. ⋯ Die klassische chirurgische Abtragung stellt eine Möglichkeit zur Behandlung dar, häufig kommt es hierbei jedoch intraoperativ zu stärkeren Blutungen. Alternativmethode ist die Elektrochirurgie und die Dermabrasion, wobei bei beiden Methoden Narbenbildungen auftreten können. Neuere Methoden wie die CO2 -Laserabtragung, eventuell in Kombination mit der Erbium:YAG-Abtragung, stellen sichere und komplikationsärmere Varianten dar.
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J Dtsch Dermatol Ges · Dec 2016
Verantwortlicher Umgang mit Antibiotika: Notwendigkeit der Antibiotikareduktion in der Aknetherapie.
Der übermäßige oder unkritische weltweite Einsatz von Antibiotika in der Medizin hat die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen beschleunigt. In einigen Bereichen sind viele Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, die zuvor noch gut auf antibakterielle Wirkstoffe reagierten, mittlerweile wirkungslos geworden. Dermatologen/Venerologen setzten orale und topische Antibiotika bei der Behandlung von Acne vulgaris routinemäßig ein, obwohl Akne weder eine infektiöse Erkrankung ist noch alleine durch das Propionibacterium getriggert wird. ⋯ Gesundheitsbehörden ermahnen alle Gesundheitsdienstleister, den Einsatz von Antibiotika einzuschränken. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis muss bei der Entscheidung für oder gegen eine antibiotische Therapie bei einem einzelnen Patienten immer auch in Bezug auf das öffentliche Interesse am Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika abgewogen werden. Im Folgenden werden das aktuelle Krankheitskonzept zu Acne vulgaris und die sich daraus ableitenden Konsequenzen für den Einsatz von Antibiotika vorgestellt.
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J Dtsch Dermatol Ges · Nov 2016
"Drug-Survival"-Raten und Gründe für den Abbruch von Systemtherapien bei Psoriasis.
Mittelschwere bis schwere Psoriasis erfordert häufig eine langfristige systemische Behandlung. Die Therapietreue bezüglich eines Medika-ments (Überlebensrate, "Drug Survival") reflektiert dessen Wirksamkeit, Sicherheit sowie die Zufriedenheit mit der Behandlung und ist ein Indikator für den Therapieerfolg. Das Ziel der vorliegenden Studie was die Ermittlung der "Drug-Survival"-Raten sowie der Gründe für den Abbruch einer Behandlung mit Fumarsäureestern (fumaric acid esters, FAE), Methotrexat (MTX), Acitretin (ACI), Cyclosporin A (CyA), Adalimumab (ADA), Etanercept (ETA), Infliximab (INF) und Ustekinumab (UST) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. ⋯ Die unbereinigte Überlebenswahrscheinlichkeit war für UST am höchsten, gefolgt von ADA, ETA, INF, FAE, MTX, ACI und CyA. In der multivariaten Regressionsanalyse mit FAE als Referenz betrug die Hazard Ratio (HR) für einen Abbruch 0,14 (95 % Konfidenzintervall: 0,06-0,35) bei UST, 0,43 (0,26-0,73) bei ADA, 2,11 (1,14-3,91) bei ACI und 3,26 (1,44-7,39) bei CyA. Das "Drug Survival" von INF war länger, wenn es in Kombination mit MTX eingesetzt wurde (HR 2,87; 1,21-6,81). Traditionelle systemische Antipsoriatika sowie INF wurden am häufigsten aufgrund von Nebenwirkungen abgesetzt; alle anderen Biologika aufgrund ihrer Unwirksamkeit für kutane Psoriasis-Läsionen. SCHLUSSFOLGERUNGEN: "Drug-Survival"-Raten sollten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden, um den Patienten eine bestmögliche Langzeitstrategie zu bieten.
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J Dtsch Dermatol Ges · Nov 2016
Nagelbefall kann bei Patienten mit Psoriasis auf eine Enthesiopathie hinweisen.
Obwohl subklinische Enthesiopathie ein gut etabliertes diagnostisches Merkmal der Psoriasisarthritis (PsA) ist, wird sie häufig übersehen, da viele Patienten asymptomatisch sind. Gäbe es klinische Hinweise auf das Vorliegen einer Enthesiopathie, würde dies den Klinikern die Möglichkeit eröffnen, eine PsA frühzeitig zu diagnostizieren. ⋯ Klinische Belege für eine Onychopathie können der Schlüssel für die frühe Diagnose einer Enthesiopathie bei Psoriasis-Patienten sein.
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J Dtsch Dermatol Ges · Nov 2016
Potenzielle Arzneimittelwechsel-wirkungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei stationären dermatologischen Patienten.
Informationen zur Häufigkeit von Arzneimittelwechselwirkungen und unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu präsentieren und Hilfestellung zu leisten, wie diese wichtigen Probleme in der pharmakologischen Behandlung stationärer dermatologischer Patienten minimiert werden können. ⋯ Potenzielle Arzneimittelwechselwirkungen sowie unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei stationären dermatologischen Patienten alarmierend häufig. Bei jedem zweiten Patienten besteht die Gefahr, derartige Wechselwirkungen oder unerwünschte Nebenwirkungen zu erleiden und jeder zwanzigste Patient erhält eine Arzneimittelkombination, die nicht verabreicht werden sollte. Erhöhte Wachsamkeit ist erforderlich, um die gefährdeten Patienten zu erkennen.